Aspirin und Paracetamol gehören zu den am hÀufigsten eingenommenen, rezeptfreien Schmerzmitteln. Aber welches Schmerzmittel ist bei welcher Gelegenheit das Richtige? Wo liegen die Risiken und welche Nebenwirkungen können auftreten?

Welches Schmerzmittel fĂŒr was?

Viele Menschen greifen dabei auf das Produkt zurĂŒck, das sie seit ihrer Kindheit kennen und gute Erfahrungen damit verbinden. Andere haben von Bekannten gute oder schlechte Erfahrungsberichte gehört. Oft ist auch der Kaufpreis in der Apotheke ausschlaggebend.

Beide Mittel werden fĂŒr gewöhnlich zur Linderung leichter bis mĂ€ĂŸig starker Schmerzen oder zur Fiebersenkung eingesetzt.

Paracetamol wird ĂŒblicherweise bei Kopfschmerzen, Regelschmerzen und mĂ€ĂŸigen Zahnschmerzen eingesetzt. Gelegentlich auch bei arthrosebedingten Gelenkschmerzen. Paracetamol gilt im Allgemeinen als besser vertrĂ€glich als andere Wirkstoffe, sodass es bei der Behandlung von Schmerzen oder Fieber bei Kindern hĂ€ufig erste Wahl ist.

Aspirin hat sehr Àhnliche Anwendungsgebiete, wird aber auch bei der Behandlung rheumatischer Gelenkerkrankungen verwendet.

Was sind die Nebenwirkungen von Paracetamol?

Bei normaler Dosierung ist Paracetamol sehr gut vertrĂ€glich und zeigt wenige Nebenwirkungen. Gelegentlich treten leichten Hautrötungen, Schwellungen und Übelkeit auf.
In eher seltenen FÀllen kann es aber unter anderem zu Störungen bei der Blutbildung, steigenden Leberwerten und allergischen Reaktionen kommen.

Wird eine hohe Dosis des Wirkstoffs eingenommen, kann er zu schweren LeberschĂ€den fĂŒhren. Aus diesem Grund ist die Abgabe von Großpackungen in Deutschland seit einigen Jahren nur noch mit Ă€rztlicher Verschreibung möglich.

Was sind die Nebenwirkungen von Aspirin?

Zu den hĂ€ufigsten Nebenwirkungen dieses Medikaments gehört, dass es den Magen angreifen kann. Die Einnahme ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum oder von höheren Dosen sollte immer mit einem Arzt abgesprochen werden. Dieser verschreibt bei Bedarf ein zusĂ€tzliches Mittel, das den Magen schĂŒtzt. Ansonsten kann es zu Sodbrennen, Durchfall und im Extremfall auch zu Blut im Stuhl fĂŒhren. Inzwischen gibt es aber magenschonende Varianten des Medikaments, die wesentlich besser vertrĂ€glich sind.

Weiterhin „verdĂŒnnt“ Aspirin das Blut, das bedeutet, es wirkt gerinnungshemmend. Dieser bisweilen erwĂŒnschte Effekt – beispielsweise bei Herzkranken – kann bei gesunden Menschen zu gefĂ€hrlichen Komplikationen fĂŒhren. So sollte das Medikament vor einer Operation oder auch einem Zahnarztbesuch niemals ohne Absprache mit dem Arzt eingenommen werden.

Wie unterscheiden sich diese beiden Medikamente?

Die Medikamente werden unterschiedlich vom Körper abgebaut. Aspirin vorwiegend ĂŒber die Nieren, Paracetamol mehr ĂŒber die Leber. Bei einer vorgeschĂ€digten Leber sollte daher auf eine lĂ€ngere Anwendung von Paracetamol verzichtet werden. Wer andererseits unter Gicht leidet, sollte bei einem akuten Anfall keinesfalls auf Aspirin zurĂŒckgreifen. Gicht wird durch eine Unterfunktion der Nieren verursacht. Aspirin belastet beim Abbauprozess zusĂ€tzlich dieses Organ und verlĂ€ngert den Anfall.

Was hilft besser gegen Kater-Kopfschmerzen?

Eher Aspirin als Paracetamol! Die Fachseite aponet.de rĂ€t gegen Kater wegen der Nebenwirkungen klar von Paracetamol ab: „Denn der Alkohol, mit dem der Körper beim Kater kĂ€mpft, und das Paracetamol werden in der Leber teilweise ĂŒber dasselbe Enzym abgebaut.“

(Danke an Spontax fĂŒr die Frage in den Kommentaren!)

Was gehört in die Reiseapoteheke?

„Definitiv nicht Aspirin“, meinte internisten-im-netz.de. Und zwar sei wegen der stĂ€rker fiebersenkenden Wirkung Paracetamol das empfehlenswerte Medikament fĂŒr die Reiseapoteheke.

Wo finde ich weitere Informationen?

Bei weiteren Fragen zu möglichen Nebenwirkungen dieser Medikamente helfen natĂŒrlich die klassischen Beipackzettel weiter. Diese sind auch online abrufbar:

Der Beipackzettel enthÀlt alle wichtigen Informationen, kann aber auf den ersten Blick sehr beÀngstigend sein, wenn man alle möglichen Nebenwirkungen liest. So ziemlich jedes Medikament hat zahlreiche Nebenwirkungen. Entscheidend ist, ob diese sehr hÀufig sind oder nur bei einer verschwindend kleinen Zahl von Probanden aufgetreten sind. Dessen ungeachtet sollte man beim Eintreten von starken Neben- oder Wechselwirkungen immer sofort einen Arzt aufsuchen.

Fazit: Wegen der verschiedenen Wirkungen gibt es fĂŒr beide Produkte gute GrĂŒnde. Es lohnt sich, sich darĂŒber Gedanken zu machen und je nach Anlass auf ein anderes Schmerzmittel zurĂŒckzugreifen.

edit am 10.07.2016: Fragen „Was hilft besser gegen Kater-Kopfschmerzen?“ und „Was gehört in die Reiseapoteheke?“ ergĂ€nzt

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