Wer liebt sie nicht, die felligen Gesellen mit dem freundlichen Gesicht – aber warum sind Faultiere so langsam? Dass Faultiere nicht nur süß, sondern auch echte Lebens-Strategen sind, zeigen wir in unserem Beitrag!

Wo leben Faultiere eigentlich?

Das Faultier wohnt in tropischen Regenwäldern im zentralen und nördlichen Südamerika und teilweise in Mittelamerika und auf Inseln der Karibik. Es wird bis zu 40 Jahren alt, wovon es ganze 36 Jahre gemütlich mit Schlaf verbringt. Aber warum sind Faultiere so langsam, dass oft nicht unterschieden werden kann, ob es wach ist oder ob es gerade ein Nickerchen hält?

Warum sind Faultiere so langsam, obwohl sie so viel essen? 

Unter ihrem dicken Fell ist das Faultier eigentlich ganz dünn. Ein ganzes Drittel ihres Körpers macht ihr Magen aus. Das Faultier ist also bereits körperlich bedingt ein richtiges Leckermaul. Die felligen Lieblinge ernähren sich dabei fast ausschließlich von Blättern (und selten auch von Früchten). Diese sind aber so nährstoffarm, dass das Faultier in kluger Weise mit seinen Kräften haushalten muss, um nicht zu viel der gewonnen Energie zu verbrauchen. Tatsächlich ein Lebens-Stratege: Das Faultier kann seinen Kopf um 270 Grad drehen, um weitere Blätter zu verspeisen, ohne sich dabei bewegen zu müssen.
Grund 1: Da ihre Nahrung nur sehr wenige Nährstoffe hat.

Warum sind Faultiere so langsam, obwohl sie so viel schlafen?

Das gewöhnliche Faultier hat neben dem Essen als vorzüglichste Beschäftigung – wen wundert es – das Schlafen. Warum sind Faultiere so langsam, trotz des vielen Schlafes? Die vom Leckermaul verspeisten Blätter sind aufgrund ihrer pflanzlichen Struktur für das Faultier nur schwer zu verdauen. Bis zu einer Woche dauert es, bis die aufgenommene Nahrung verdaut ist. Die Verdauung benötigt dazu sehr viel Energie und der Organismus wird müde. Daher schläft das Faultier bis zu 20 Stunden pro Tag, die andere Zeit verbringt es mit Ausruhen oder Essen.
Sein langer ruhender Aufenthalt im kühlen und feuchten Baumgeflecht hat noch einen anderen Vorteil: Im zotteligen Faultierfell wachsen dadurch Algen, die ihm nicht nur als Tarnung dienen, sondern, die es auch hin und wieder verspeisen kann.
Grund 2: Da es die pflanzliche Nahrung nur schwer verdauen kann.

Warum sind Faultiere so langsam, auch wenn sie Gefahr wahrnehmen?

Die nährstoffarme Nahrung und die Verdauung machen das Faultier wirklich träge. Doch auch ihre niedrige Körpertemperatur von im Schnitt 34 Grad bewirkt, dass der Stoffwechsel des Faultieres – der faktisch niedrigste Stoffwechsel aller Säugetiere – nur seeeeehr langsam abläuft. Wenn das Faultier dann im Schnitt alle 1-2 Wochen einmal sein „Geschäft“ erledigen muss, klettert es dazu auf den Boden herab. Es bewegt sich fort, indem es seine etwa 10 cm langen Krallen in den Boden einhakt und sich dabei Stück für Stück vorwärts zieht. Dies ist für das Faultier aufgrund seiner geringen Muskelmasse sehr mühsam, sodass es selbst bei Gefahr auf nur 4 Meter pro Minute kommt.
Grund 3: Da es einen sehr niedrigen Stoffwechsel hat und nur über sehr geringe Muskelmasse verfügt.

Wie pflegt das Faultier denn sein Fell?

Pflegen oder kratzen muss sich das Faultier nicht selbst, denn es lebt in einer Symbiose mit etwa etwa 800 Insekten, darunter Käfer, Motten und andere, die sein zotteliges Fell belüften und pflegen und im Austausch von den Algen im Fell leben. Auch das Faultier ernährt sich hin und wieder von den Algen aus seinem Pelz.

[borlabs-cookie id=“youtube“ type=“content-blocker“][embedyt] https://www.youtube.com/watch?v=-64U7WoBrqM[/embedyt][/borlabs-cookie]

Fazit: Faultiere sind also nicht nur niedliche Pelz-Träger, sondern unübetroffene Meister im sparsamen Haushalten ihrer Kräfte.
Interessanter Fakt: Faultiere sind zwar in der Fortbewegung zu Land recht unbeholfen, sind aber gekonnte Schwimmer. Manchmal lassen sie sich dazu einfach direkt vom Baum ins Wasser fallen. Also nichts da mit faul – Dieser Pelz scheut keine kalten Füße! Respekt!